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Intensiver high werden beim Kiffen durch Luft anhalten – Tatsache oder ein Mythos direkt aus dem Bongzimmer?

Es gibt unzählige Mythen über den Konsum von Cannabis. Eine der weit verbreiteten Vorstellungen ist, dass der Konsument umso higher werden kann, je länger ein Zug vom Joint oder der Bong in der Lunge gehalten wird. Oft sieht man in Filmszenen Hanffreunde die den Rauch einige Sekunden oder Minuten in der Lunge lassen, weil sie glauben, dass dieser Akt die Wirkung des Cannabis steigert. Diese Praxis ist ein Mythos! Was tatsächlich passiert, ist, dass sich der Konsument higher fühlt, weil er seinen Atem anhält und dem Körper dadurch weniger Sauerstoff zugeführt wird. Den Zug länger in der Lunge zu halten belastet nur die Lunge ohne das eine Wirkung erzielt wird.

Dieser Irrglaube entspringt der Cannabis-Kultur aus den 1900er Jahren, der von Generation zu Generation weitergegeben wurde.

Warum funktioniert das nicht?

Physiologisch nimmt unser Körper beim Einatmen etwa 20 % des Sauerstoffs auf und behält nur 5 % im Körper. Diese winzige Menge Sauerstoff gelangt in den Blutkreislauf, nachdem sie die Lungen passiert hat. Studien zeigen, dass die menschliche Lunge nicht mehr als sechs Liter Sauerstoff auf einmal aufnehmen kann, weshalb die Atmung rhythmisch ist.

Wenn man einen Joint raucht, verarbeitet die menschliche Lunge den Rauch so, wie sie eingeatmete Luft verarbeitet. Die Lunge dehnt sich aus. Dabei nimmt sie die THC-Verbindungen auf und transportiert sie in die Lungenbläschen. Das THC „bewegt“ sich anschließend aus den Lungenbläschen raus und gelangt in den Blutkreislauf. Das „High“- oder „psychoaktive“ Gefühl entsteht, sobald das THC in den Blutkreislauf gelangt.

Im Gegensatz zu anderen Konsummethoden von Cannabis, bei denen es bis zu 30 Minuten dauert, bis THC in den Blutkreislauf gelangt, ist der Inhalationsprozess innerhalb von Minuten abgeschlossen. Untersuchungen haben gezeigt, dass 94 % des THC innerhalb von 5 Sekunden nach der Inhalation in den Blutkreislauf gelangen. Eine andere Studie, die 1989 durchgeführt wurde, ergab, dass Cannabisraucher dazu neigen, ihre Züge bis zu 20 Sekunden im Körper halten, um die Verbreitung von THC in ihren Blutbahnen zu verbessern. Freiwillige wurden rekrutiert, um die Realisierbarkeit dieser Theorie zu testen. Alle praktischen Übungen und Experimente zeigten jedoch, dass das Halten des Zugs für 1 bis 20 Sekunden keinen Einfluss auf die THC-Aufnahme hat.

Forscher entdeckten in diesen Studien, dass die Aufnahme von Kohlenmonoxid durch das Anhalten der Luft gefördert wird. Zusätzlich wurde festgestellt, dass je länger der Rauch im Körper behalten wird, desto mehr Teer bleibt in der Lunge zurück.

Gefühlt doch higher?

Das Gefühl der Benommenheit, welches folgt, wenn der Rauch längere Zeit eingehalten wird, ist darauf zurückzuführen, dass dem Gehirn der dringend benötigte Sauerstoff entzogen wird. Dies beschleunigt wiederum die Herzfrequenz und führt zu Schwindel oder vorübergehender geistiger Verwirrung. Es bedeutet nicht, dass man tatsächlich higher ist und die Wirkung vom Cannabis verbessert wird.