Je höher der THC-Gehalt, desto höher die Cannabissteuer? - positive Auswirkung auf das Konsumverhalten?
Während die Legalisierung in Deutschland so langsam Form annimmt, zeichnet sich am Horizont eine neue Bedrohung ab: die gefürchtete Potenzsteuer. Sowohl Einzelhändler als auch Verbraucher würden dies zu spüren bekommen, da Produkte mit einem höheren Gehalt an THC, der psychoaktiven Substanz in Cannabis, höher besteuert würden. Diese "Spaßbremse" einer Steuer würde das Herzstück dessen treffen, was Cannabis so beliebt macht - seine Potenz.
Stellt euch vor, eure Lieblingssorte ist dank der Cannabissteuer mit einen saftigeren Preis versehen. Der Genuss deiner Lieblingssorte fühlt sich wie Luxus an und zwingt dich dazu, auf eine weniger starke Variante umzusteigen. Das ist so, als würde man ein Craft-Bier bestellen und dann feststellen, dass es verwässert wurde, um Steuern zu sparen.
Aber nicht nur die Verbraucher werden die Auswirkungen dieser Steuer zu spüren bekommen. Auch Kleinunternehmer und unabhängige Landwirte, die oft mit geringen Gewinnspannen arbeiten, würden hart getroffen werden. Sie benötigen möglicherweise mehr Ressourcen, um die Komplexität einer solchen Steuer zu bewältigen, was zu einer weiteren Konzentration der Branche in den Händen einiger weniger Großunternehmen führen würde.
Im Rahmen der Legalisierung von Genusscannabis in Deutschland wird das Steuersystem sicherlich noch eine hitzige Debatte auslösen. Einige befürchten, dass die Verbraucher durch eine starke Besteuerung von Cannabis lieber die billigeren Angebote von illegalen Händlern wahrnehmen werden. Daten aus anderen Märkten für Cannabis zeigen, dass die Kunden preisempfindlich sind und nur bereit sind, einen Aufschlag von 10 % bis 15 % auf die Preise auf dem illegalen Markt zu zahlen. Es wird ein heikler Balanceakt sicherzustellen, dass die Preise für Verbraucher und Einzelhändler fair sind. Der legale Cannabismarkt in Deutschland wird anfangs noch in den Kinderschuhen stecken und die Preise müssen richtig festgesetzt werden, um zu verhindern, dass die Verbraucher auf den Schwarzmarkt zurückkehren.
Die Frage wird sein, ob die Verbraucher verstehen, dass sie, wenn sie für legales Cannabis bezahlen, auch für Qualität, Steuern und all die anderen Ausgaben zahlen, die mit einem regulierten und lizenzierten Markt verbunden sind. Auch auf die staatlichen Behörden kommen große regulatorische Aufgaben zu, wenn der illegale Markt möglichst eingedämmt werden soll.
Fazit zur Cannabissteuer
Während die politische Vorstellung eines legalen Marktes immer konkreter werden, wird die Potenzsteuer sicherlich zu einem umstrittenen Thema. Kritiker argumentieren, dass sie die Verbraucher zu billigeren illegalen Händlern treiben und damit die lizenzierten Möglichkeiten weniger attraktiv machen. Andere hingegen sehen in der Steuer das Potenzial, Innovation und Vielfalt in der Branche zu fördern, indem eine breitere Palette von Cannabinoid-Produkten entwickelt und verkauft wird, um die Kunden anzusprechen. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Steuer als großer Spielverderber erweist oder ob sie den Weg für einen florierenden legalen Markt ebnen wird. Unabhängig davon wird die Branche bei ihrer weiteren Entwicklung vor Herausforderungen stehen, aber mit etwas Kreativität könnte sie diese überwinden und florieren.